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Traumanalyse

traum.gif (1377 Byte) Jeder Mensch träumt. Und man träumt seinen ureigenen, einmaligen Traum. Der Traum als inneres Ereignis mit seinem eigentümlichen Charakter, den farbigen Bildern, den Gefühlen und dem anscheinend unsinnigen Geschehen ist ein Erlebnis, das in seiner Ganzheitlichkeit keiner anderen Person vermittelt werden kann. Nur der Träumer, nur die Träumerin kann diese (nächtliche) Erfahrung in ihrer Tiefe verstehen. Gelingt dies, kann es zu Einsichten führen, die das Selbst-Verständnis spürbar festigen.

Manch ein Traum weist auf Schwierigkeiten hin... aber auch auf deren Lösung. Träume können auf Fragen Antwort geben. Mag man die zukunftsweisenden Wege zu erkennen, die einem die Bilder der Seele aufzeigen, dann ist dies bisweilen ein glücklicher Zufall. Eugen T. Gendlin, der Autor von "Focusing", hat nun aber einen Schlüssel gefertigt, der den Zugang zum Traum verlässlicher öffnen kann: Traum und Körper werden in einer Weise verknüpft, die für die Traumdeutung erstmalig ist. Den Körper in Beziehung zu den Symbolen zu bringen und ihn "bewegen" zu lassen, das ist "focusierende" Traumentschlüsselung. Focusing leistet den Pendeldienst zwischen Traum und Körper, was Träume zu enträtseln hilft, unabhängig davon, welche Lehre von den Träumen dahinter steht.

Wir verstehen dann unseren Traum, wenn es gelingt, die bewusste Welt in Beziehung zu diesem geheimnisvollen Geschehen zu bringen. Herkömmliche Traumdeutungen gehen vielfach noch von einer standardisierten Bedeutung der Symbole aus. Wenn derartige Erklärungen vereinzelt auch zutreffen mögen, kommen sie ~ generell angewandt ~ einer Vereinfachung gleich, die professionellen Massstäben nicht mehr zu genügen vermag. Geht ein Träumer oder eine Träumerin statt dessen in Verbindung mit Focusing an die unverwechselbare, einmalige, individuelle Bedeutung des erlebten Traumes, dann muss diese fundamentale Erfahrung nicht mehr länger unverstanden beiseite gelegt werden.

 

Focusing-Traumdeutung

Mit der Beantwortung der folgenden Fragen kann man selbst versuchen, der Botschaft seiner Träume näher zu kommen:

 

1. Was steigt auf?
  • Welche Assoziationen hast du im Zusammenhang mit deinem Traum?
  • Greife einen Aspekt des Traumes heraus: Was fällt dir dazu ein?

 

2. Gefühle
  • Was empfandest du im Traum?
  • Greife den verwirrendsten, merkwürdigsten, erstaunlichsten oder schönsten Teil des Traumes heraus. Male ihn dir aus und lass einen "felt sense" darüber in deinem Körper entstehen. Dann frage dich:

- Was in meinem Leben erweckt dieses Gefühl?
- Woran erinnert mich diese Art von Gefühl?
- Wann habe ich schon einmal ein solches Gefühl empfunden?
- Was ist neu für mich an dieser Empfindung?

3. Gestern
  • Was hast du gestern getan?
  • Womit warst du innerlich beschäftigt? Vielleicht ist etwas dabei, was mit dem Traum zusammenhängt.
4. Ort
  • Versuche, dir den wichtigsten Schauplatz deines Traums in Erinnerung zu rufen und vorzustellen.
  • Woran erinnert er dich?
  • Wann warst du an einem solchen Ort?
  • Welcher Ort erweckt in dir ähnliche Gefühle?
5. Handlung
  • Fasse die Handlung deines Traumes kurz zusammen. Dann frage dich: Was in deinem Leben ist wie diese Geschichte?
  • Teile die Ereignisse des Traumes in verschiedene Schritte ein: "Zuerst . . , und dann . . , und dann . . ." Daraufhin frage dich: Gibt oder gab es so etwas auch in meinem Leben?
  • Suche den Höhepunkt oder die dramatische Kertwendung oder den "Knalleffekt" in deinem Traum und frage nach Parallelen in deinem Leben.
  • Suche die "Moral" von der (Traum-) Geschichte. Was will sie dir sagen?
6. Charaktere
  • Nimm die unbekannte Person in deinem Traum, oder wenn du alle kennst nimm die wichtigste.
  • Oder nimm der Reihe nach alle Personen.

- Woran erinnert dich diese oder jene Person?
- Welche Gefühle löst oder löste diese Person in Dir aus? (Selbst eine Person, die du nicht deutlich gesehen hast, kann in dir eine körperlich fühlbare Empfindung auslösen.)
- Bei vertrauten Menschen: Sah die Person aus wie immer?
Wenn nein, formuliere Vermutungen über den Grund des ungewohnten Aussehens.

7. Welcher Teil von mir ist das?
  • Nach einigen Theorien sind andere Personen in deinen Träumen ein Teil von dir.
  • Probiere es doch einmal aus, und stelle dir folgende Fragen:

- Welches Gefühl löst diese Person in mir aus?
- Welche Eigenschaft könnte ich dieser Person zuschreiben?
- Auf welchen Teil von mir könnte diese Person hinweisen?
- Ergibt der Traum einen Sinn, wenn ich ihn als eine Aussage über meine Beziehung zu diesem Persönlichkeitsteil von mir auffasse?

8. Den Traum weitergehen lassen
  • Rufe dir das Ende des Traumes oder eine andere bedeutsame Szene in Erinnerung.
  • Versetze dich, so gut es geht, in diese Situation hinein, und dann warte ab und beobachte passiv schauend, was in deiner Phantasie weiter geschieht (nicht mit dem Kopf willentlich etwas erfinden!).
  • Auf was könnte dieses neue Geschehen hinweisen?
9. Körperanalogie
  • Etwas in deinem Traum kann eine Analogie für deinen Körper sein:

- Ein langer Gegenstand kann zum Beispiel einen Penis bedeuten,
- ein Haus, deinen Körper,
- das Dachgeschoss kann der Kopf sein,
- das Erdgeschoss kann heissen "geerdet sein",
- unter Wasser kann auf das Unbewusste hinweisen.

  • Passt das?
10. Gegensätze
  • Steht der Trauminhalt mit deinem wachen Zustand im Widerspruch?

- Was im Traum unterscheidet sich in besonderem Masse von der wirklichen Situation?
- Was vielleicht hat der Traum im Vergleich mit deinem privaten und beruflichen Alltag verändert?
- Bewertet der Traum irgendetwas anders, als du dies in deinem wachen Zustand tust?

  • Warum bringt der Traum wohl gerade diese Veränderung?
11. Kindheit

Welche Kindheitserinnerungen hast du im Zusammenhang mit dem Traum?

  • Was in deiner Kindheit löste in dir dieselben Gefühle aus wie der Traum?
  • Was geschah damals in deinem Leben? Was bedeutet das für dich?
12. Persönliches Wachstum
  • Wie entwickelst du dich, oder wie versuchst du dich zu entwickeln?
  • Gegen was kämpfst du?
  • Was möchtest du gerne sein oder tun können?
  • In welcher Beziehung ist deine Persönlichkeit einseitig, nicht ausgewogen?
  • Könnte der Traum oder die darin auftretenden Personen das darstellen, was du noch in dir selbst entwickeln musst? Was könnte der Traum in diesem Fall bedeuten?
13. Sexualität
  • Versuche, den Traum als eine Darstellung deiner sexuellen Phantasien, Wünsche, Aengste, Nöte zu sehen.
  • Wenn du den Traum mit deinem Sexualleben in Verbindung bringst, was könnte er aussagen?
14. Spiritualität
  • Könnte der Traum deine geistige oder religiöse Seite ansprechen?
  • Gibt es eine "höhere" Dimension in deinem Menschsein, auf die der Traum hinweist und die du im alltäglichen Leben nicht oder zu wenig beachtest?
Literaturhinweis:

Gendlin, Eugene, T.: Dein Körper dein Traumdeuter, Otto Müller Verlag, Salzburg 1987

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